Man ehrt Edvard Elgar in England als Nationalkomponisten. Er schuf zahlreiche Werke in allen musikalischen Gattungen. Zu nennen sind beispielsweise die oft aufgeführten Enigma-Variationen für Orchester oder das Oratorium Traum des Gerontius, Weithin berühmt sind seine sechs Märsche mit dem Titel Pomp and circumstances, dessen erster die Hymne Land of Hope and Glory enthält.
Reizvoll ist auch der heute erklingende kleine sechsteilige Zyklus Scenes of the Bavarian Highlands für Chor und Klavier von 1895. Elgar hatte im Jahr zuvor mit seiner Ehefrau Caroline Alice (1848-1920) einen Urlaub in Oberbayern verbracht und beide hatten sich dabei in die dortige Landschaft, in die Menschen, ihre Feste und Bräuche und in die Volksmusik verliebt. Elgers Scenes auf Gedichte der Ehefrau setzen der Erinnerung daran quasi ein Denkmal. Der Komponist adaptiert liebevoll die bayerische Volksmusik und Kultur, doch klingt das bei ihm irgendwie englisch, auf jeden Fall aber wunderschön romantisch.
1934 stieß der Münchner Carl Orff (1895–1982) im bayerischen Kloster Benediktbeuern auf eine dort im 13. Jahrhundert auf Pergament geschriebene und gebundene Sammlung von 254 Liedern und Dramentexten in mittellateinischer, mittelhochdeutscher und altfranzösischer Sprache. Es sind Texte voll prallen Lebens. Da geht es um die Religion, um Politik und Krieg, um den Frühling, immer wieder um die Liebe, um das Leben im fahrenden Volk, um derb-fröhliches Saufen in geselliger Runde und anderes mehr. Orff formte sich aus der Sammlung ein Libretto für die große Kantate Carmina burana, die Beurischen Gesänge, Gesänge aus dem genannten Kloster eben. Und so kam mit Orff'scher Wucht und rhythmischer Strahlkraft eines der meistgesungenen Chorwerke aller Zeiten in die Welt. Heute erklingt es hier im Konzert in einer von Orff autorisierten Fassung für Soli, Chor, Kinderchor und zwei Klavieren nebst vielen Schlaginstrumenten.