Ein deutsches Requiem

Johannes Brahms
(1833–1897)

Sonntag, 23. Februar 2025 - 20:00

Konzerthaus Berlin (Großer Saal)

Schon etwa ab dem Jahre 1854, also mit 21 Jahren, hat sich Johannes Brahms mit dem Themenkreis beschäftigt, der zu seinem Requiem führte. Im Jahr 1867 teilt der Komponist mit: „Ich habe nun meine Trauer niedergelegt und sie ist mir genommen; ich habe meine Trauermusik vollendet als Seligpreisung der Leidtragenden. Ich habe nun Trost gefunden, wie ich ihn gesetzt habe als Zeichen an die Klagenden.“ Er nennt sie Ein deutsches Requiem. In vielerlei Hinsicht nimmt dieses Deutsche Requiem eine Sonderstellung ein. Bewundernswert erscheint bereits die Textzusammenstellung, die Brahms als einen profunden Kenner der Bibel ausweist.

Brahms schrieb für Soli, Chor und Orchester. Er selbst schuf für die Drucklegung den Klavierauszug. Auf beharrliches Drängen seines Verlegers komponierte er 1869 noch eine Fassung nur für Klavier vierhändig. Bald schon entwickelte sich daraus eine Zahl von Bearbeitungen, alle für Aufführungen ohne Orchester. Neben Klavier vierhändig spielte man auch auf zwei Klavieren, statt Klavier wurde auch Orgel besetzt oder eine Fassung für Kammerorchester und Vokalstimmen geschaffen, immer mit dem Ziel, das Werk auch unter einfacheren Bedingungen aufführen zu können.
Schon Brahms wusste von solchen Erprobungen.

Im Konzert erklingt die Fassung, die der Berliner Heinrich Poos (1928–2012) geschaffen hat. Sie nutzt zwei Klaviere und Pauken. Der Reiz besteht also darin, beim Hören den besonderen Klang zu erfassen und, im besten Falle, sich neugierig darauf einzulassen.